Systemisches Businesscoaching
Newsletter 2/2016
Die Zeit scheint zu rasen, wir sind immer und überall erreichbar und das private Leben durchmischt sich mehr und mehr mit dem Businesskontext. Damit aus den heutigen Herausforderungen unserer Gesellschaft keine Überforderungen werden, ist es notwendig, das eigene Agieren gut im Blick zu haben und vorhandene Anliegen reflektiert anzugehen. Beim Systemischen Businescoaching geht es unter anderem darum, die Frage zu klären, was einen persönlich antreibt oder bremst und dabei bewusst vor Augen zu haben, dass das eigene Handeln immer in unterschiedlichen Zusammenhängen stattfindet, die sich wechselseitig bedingen. In lösungsorientierten Einzelgesprächen begleiten wir als Coach unsere Kunden dabei, eigene Handlungsmöglichkeiten zu erweitern oder eine Sicherheit in Entscheidungsprozessen zu erlangen. Je nach Frage und Komplexität kann dies kurzfristige Intervention oder auch eine längerfristige Begleitung sein.
Ähnlich wie andere Beratungsformate bewegt sich Systemisches Businesscoaching auf den Ebenen der eigenen (Führungs-)Aufgaben, der Ansprüche der Organisation und des Privatlebens. Der systemische Blick des Coaches ermöglicht es dem Kunden, Wege zu eröffnen oder einzuschlagen, um alle Ebenen wirkungsvoll miteinander zu verknüpfen und handlungsfähig zu sein. Mit unserem Blick von außen, aber nah dran an dem individuellen komplexen System von Anforderungen und Erwartungen machen wir uns auf den Weg,
- eigenes Handeln zu reflektieren,
- Ressourcen in den Blick zu nehmen und
- Visionen und Ideale zu erkennen und das Wirken zu integrieren.
Für wen ist Coaching geeignet?
Die ursprüngliche Zielgruppe waren in erster Linie Menschen mit Führungsverantwortung und Managementaufgaben, die ihre bisherigen Erfolge ausbauen, gesetzte Ziele erreichen, oder mit einer gewissen Sicherheit konkrete Situationen oder Gespräche vorbereiten wollten. Nach wie vor nehmen insbesondere Führungskräfte Systemisches Coaching wahr. Dabei beantworten sie beispielsweise Fragen rund um ihr eigenes Rollenverständnis oder werden sich ihrer eigenen Möglichkeiten im beruflichen Zusammenhängen wieder klarer. Im Coaching arbeiten wir grundsätzlich ressourcenorientiert, der Blick ist eindeutig in die Zukunft gerichtet. In ungeklärten Situationen ist das Bewusstmachen von Glaubenssätzen oder das Klären eigener Werte und Normen der erste Schritt zur Bearbeitung von Blockaden. Im Systemischen Coachingprozess werden auch die Perspektiven Außenstehender miteinbezogen, um persönliche Denkmuster und damit Verhaltensweisen zu verändern.
Mittlerweile ist Coaching so weit verbreitet, dass Ratsuchende aus allen beruflichen Zuammenhängen und Hierarchie-Ebenen oder sogar in der Berufsfindungsphase diese Form der Unterstützung in Anspruch nehmen. Schließlich ist die Frage nach der richtigen Ausbildung oder dem passenden Studium wegbereitend für den weiteren Lebenslauf, die vielen Möglichkeiten in der Berufswegewahl führen oft zu Desorientierung. Mithilfe von Bodenankern tauchen wir beispielsweise in die sich eröffnenden Optionen ein, so erfährt der Coachee, welche Möglichkeit am besten aussieht, am schönsten klingt oder das kribbelndste Bauchgefühl verursacht. Das Einbeziehen aller Sinne ermöglicht einen vollständigen Blick auf eigene verborgenen Potentiale und Möglichkeiten. Mit dem Blick auf Ressourcen können persönliche Kraftquellen erforscht und in Verbindung mit vorhandenen Qualifikationen die Richtung zu den vielversprechendsten Berufswegen weisen.
In einer Gesellschaft, in der eine geradlinige berufliche Vitae nicht mehr die Regel ist, stehen Menschen immer wieder neu an Weggabelungen und können (müssen?) sich entscheiden, mit welchen Inhalten, mit welchen Menschen und wo ihre berufliche Zufriedenheit am größten ist.
So kam eine Kundin, die vor über zehn Jahren eine sehr erfolgreiche Firma aufgebaut hatte, um nun einen neuen Weg einzuschlagen. Ihr war klar, dass sie die Firma verkaufen oder in jedem Fall verlassen würde, denn die anstehenden erforderlichen Umstrukturierungen und eine als notwendig erachtete Umstellung der Kommunikation auf Neue Medien, wollte sie nicht mitgehen. Zu Beginn des Prozesses war ihr nur klar, dass sie sich beruflich verändern wollte, welchen Schritt sie allerdings als erstes machen sollte, war ihr nicht klar. Diese Blockade konnte aufgelöst werden, indem sie in Begleitung des Coaches „Die logischen Ebenen“ durchschritt, um die Dimensionen von persönlichem Verhalten, Fähigkeiten, Glaubenssätzen und Visionen, die sie bisher zum Erfolg geführt hatten, zu erforschen und für ihre nächsten Schritte nutzbar zu machen.
Einordnung in das Arbeitsmodell von klären & lösen
Davon ausgehend, dass eine erfolgreiche und effektive Zusammenarbeit unter anderem durch die gelungene Übernahme von Führungsaufgaben durch die Führungskraft gelingt, ist es uns ein Anliegen, für Klarheit und eine sichere und offene Haltung im Umgang mit herausfordernde Situationen zu sorgen. Insbesondere dort, wo nicht mehr klar top-down gearbeitet wird, sondern sich durch die Verteilung von Führungsaufgaben auf verschiedene Personen und erweiterte Partizipationsanforderungen seitens der Mitarbeiter/innen die Verantwortung für unterschiedliche Aufgaben neu sortieren, sind die Einhaltung von sinnvollen Arbeitsstrukturen, einer gelungenen Kommunikation und der gemeinsamen Verständigung auf die Ziele der Arbeit unabdingbar. Und hierfür ist eine klare Haltung und Kommunikation der Führungskraft notwendig.
Je nach Situation braucht es das passende Beratungsformat. Braucht es mehr Zusammenhalt und Kommunikation in der Gruppe sind Teamentwicklungsmaßnahmen notwendig. Konflikte ab einer gewissen Eskalationsstufe können mithilfe von Mediation langfristig beigelegt werden. Geht es um die Reflexion beruflichen Handelns und darum, das Handlungsspektrum innerhalb einer Gruppe oder im Team zu erweitern, ist es sinnvoll, einen Supervisor zu Rate zu ziehen. Sind die Unklarheiten auf der strukturellen Ebene kann es notwendig sein in einen Organsationsberatungsprozess einzusteigen.
Wir als Team von klären & lösen arbeiten daran, die unterschiedlichen Beratungsformate aufeinander abzustimmen und den Kunden mit einer fundierten Auftragsklärung die passgenaue Form der Beratung und Begleitung anzubieten. Und wie gesagt: Ist sich die Führungskraft über den Kurs nicht sicher, bietet sich Coaching an, um wieder Ziel und Richtung in die Arbeitsprozesse zu bringen.